Heimat

Was bedeutet Heimat für Sie?

Heimat ist ein Thema, das uns alle bewegt und das jeder auf seine eigene Art und Weise interpretiert.

Vielleicht verbinden Sie Heimat mit einem bestimmten Ort, einem Gefühl, einer besonderen Erinnerung, einer Person oder einer Kultur. Wie auch immer Sie das Thema Heimat für sich definieren, es interessiert uns!

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Einsendungen

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Einsendungen

Ich bin hier auf Erden "nur" Pilger. Meine Heimat hat mein Herr Jesus im Himmel vorbereitet. Da werden meine Gebrechen zeitlich, denn einst wird der Herr jede Tränen abwischen. Ist das nicht wunderbar? Trotzdem freue ich mich über die gewaltige Schöpfung die Gott uns hier auf Erden bereitet hat. Ich darf in einer wunderschönen Bergwelt in der Schweiz "Zuhause" sein. Gottes Segen für alle Leser.
Johannes - Ch Grabs
Als ich Kind war war die Straße, in der wir wohnen, autofrei. Hier spielten wir Fangen und Verstecken, stritten und vertrugen uns. Kein Erwachsener weit und breit. Mit 12 zog ich mit meinen Eltern fort. Erwachsen kam dann aber zurück und fühlte mich sofort wieder daheim. Genau wie ich, wuchsen meine Kinder dann hier auf. Zum Glück ist in der Straßenmitte bis heute ein Parkverbot, sodass immer noch genug Platz zum Spielen da ist. Ich reise gerne und find Abenteuer klasse, aber meine Heimat ist und bleibt diese Straße!
Passerini Denise
Alexander - Bad Kissingen
Miriam - Gummersbach
Marco - Gießen
Stefanie - Marburg
Stefan
Kurz nach der Wende sind wir nach Mecklenburg gezogen. Jetzt im Ruhestand wollen wir aber wieder in die alte Heimat nach Württemberg ziehen. Zwei unserer Töchter dort wohnen und unsere jüngste Tochter möchte auch dorthin ziehen. Der Umzug wird uns schwerfallen. Wir haben über 30 Jahre in Mecklenburg gelebt. Andererseits weiß ich, dass es in dem Ort, in den wir ziehen werden, eine lebendige christliche Gemeinde gibt. Ich bin mir sicher, dass ich mit Gottes Hilfe im neuen Ort schnell heimisch werde.
Helmut - Alt Meteln
"Ich liebe das Gedicht von Carl Peter Fröhling: Heimat – tiefes, liebes Wort der Seele – leise hingehaucht. Kaum vernommen, schon zerronnen. In der Seele blüht es wieder auf."
Elfriede

Heimat – Wo gehöre ich hin?

Das Thema „Heimat“ hat Konjunktur. Wohl auch, weil wir wissen wollen, wo wir hingehören. Grund genug, dieser Frage nachzugehen und eigene Antworten zu finden. Mit zunehmendem Alter wird die Frage sogar noch drängender. 

Blaue Haustür

Jahrzehntelang war die Frage nach Heimat eher ein verstaubtes, spießiges, wenn nicht gar hinterwäldlerisches Thema. Gefragt waren Weltoffenheit, Weltgewandtheit und Globalisierung. Mittlerweile bekommt „Heimat“ in allen Generationen wieder Gewicht. Manche stellen die Frage nach Heimat aus Angst vor Überfremdung, kommen mit der Unübersichtlichkeit der Gesellschaft nicht zurecht. Doch tiefer liegt die Sehnsucht nach Sicherheit und Verlässlichkeit und man hofft, diese an einem Ort, in Traditionen und Beziehungen zu finden. Letztlich geht es um das Gefühl, in dieser Welt nicht verloren zu sein.

Für manche stellt sich die Frage „Wo gehöre ich hin?“ nicht

Für diese Menschen ist klar: „Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Hier bleibe ich. Hier will ich begraben werden. Das ist meine Heimat.“ Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob diese Einstellung gesund ist. Wird diese Haltung verbissen vertreten und damit alles abgewertet, was darüber hinausgeht? Oder ist es einfach die Dankbarkeit, in vertrauter Umgebung zu leben und gleichzeitig offen zu sein für andere Kulturen und Menschen?

In einer mobilen, global vernetzten Gesellschaft stellt sich die Frage nach dem Thema Heimat neu. Es sind vor allem drei Fragen, auf die wir eine Antwort suchen:

1. Wo komme ich her?

Das ist oft der erste Gedanke: Wo wir geboren und aufgewachsen sind, dort liegen unsere „Wurzeln“. Diesen Ort haben wir uns nicht ausgesucht. Wir wurden ungefragt mit dem Leben, wie es dort gelebt wird, vertraut gemacht. Das hat seine Spuren hinterlassen. Wie auch immer wir diese Zeit später beurteilen, sie gehört zu uns.

Es kann hilfreich sein, sich mit der Herkunft zu beschäftigen, um besser zu verstehen, wie wir geworden sind. Wir können dankbar annehmen, was wir als Geschenk empfinden, was uns alles möglich war und was uns fürs Leben mitgegeben wurde. Das werden Werte sein, Bildung und hoffentlich Vertrauen in Beziehungen.

Doch nicht jedem geht es so, und mancher hadert mit seiner Herkunft. Der Streit im Elternhaus, die Spießigkeit der Nachbarn, die einengenden Traditionen nährten bei manchem den Wunsch: Nichts wie weg hier! Wenn dann noch das Gefühl hinzukommt, etwas verpasst zu haben, fragt man sich: War und ist das meine Heimat?

2. Wo verorte ich mich?

Fachwerkhaus - Heimat

Diese Frage stellt sich, wenn ein Umzug ansteht. Werden wir eine neue Heimat finden und für uns Heimat schaffen? Wir sind zwar am neuen Ort angekommen, aber unsere Seele ist noch nicht wirklich dort. Eine neue Arbeitsstelle nimmt uns in Beschlag, der Umzug zum Ehepartner ist gelungen, doch sonst hängen wir dem Bisherigen hinterher.

Die neue Umgebung kann zur Heimat werden, wenn wir genug Schönes und Gutes entdecken. Darum wird es gehen: Ob wir eine dankbare, positive Einstellung zu dem neuen Umfeld finden. Darin liegt auch der Reiz, sich eine neue Heimat zu erschließen.

Wer sich mit der Geschichte der Menschen in der Bibel vertraut macht, wird entdecken, dass in ihr viel von Umzug die Rede ist. Schon recht früh heißt es dort, dass Gott zu Abram spricht: „Geh aus deinem Vaterland … in ein Land, das ich dir zeigen will.“[1] Offensichtlich kann Heimat neu gewonnen und eine fremde Lebenswelt vertraut werden.

3. Wo werde ich bleiben?

Spätestens wenn der Ruhestand naht, drängt sich diese Frage auf. Das bedeutet noch nicht Abschied, aber wir müssen überlegen, wie und wo wir die letzten Phasen unseres Lebens zubringen wollen. Vieles spielt dabei eine Rolle: Familie und Verwandtschaft, Landschaft und Kultur, Vorlieben und nicht zuletzt auch die finanziellen und gesundheitlichen Möglichkeiten. Wir sollten uns rechtzeitig Gedanken machen, um eine kluge Entscheidung treffen zu können.

Zu einer klugen Entscheidung gehört auch die Einsicht, die in einem alten Gebet zum Ausdruck kommt: „Herr, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“[2] Es geht nicht darum, ob der Friedhof vor Ort auch so etwas wie Heimat sein kann. Es geht um die Frage: Wo bleibe ich, wenn ich hier abtreten muss?

Wer sein Leben Jesus Christus anvertraut hat, weiß, wohin es geht. Christen erlebten sich immer wieder wie „Bürger zwischen den Welten“: „Wir dagegen haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel. Von dort erwarten wir auch den Retter, den Herrn Jesus Christus!“[3] Es ist das Wissen um diese zukünftige Heimat, das ihnen Hoffnung gibt.

So wie wir aus der Hand unseres Schöpfers hervorgegangen sind, so möchte er auch, dass wir zu ihm zurückkehren. Er will eine Ewigkeit mit uns verbringen und uns somit ein ewiges Zuhause geben. Wir sollen nicht draußen vor der Tür bleiben, und damit leer, einsam und verloren. Wir dürfen nach Hause kommen und uns erwartet wissen. Doch die Entscheidung liegt bei uns.


[1] 1. Mose 12,1

[2] Psalm 39,5

[3] Philipper 3,20