Inhaltsverzeichnis

Kennen Sie schon LebenPlus – Das kostenfreie Magazin für Senioren ab 60?
Mit authentischen Geschichten aus dem Leben, praktischen Themen und ermutigenden Gedanken zur Bibel und über den Glauben an Gott.
Typischer Aufbau von Klagepsalmen
- Direkte Anrede: Der Beter beginnt mit einem Aufruf an Gott, sich seiner Situation zuzuwenden und ihm Gehör zu schenken.
- Klage: Dies ist der Hauptteil des Psalms: Der Beter beschreibt seine Not, sein Leiden, seine Feinde oder die empfundene Abwesenheit Gottes.
- Bekenntnis des Vertrauens: Trotz der Klage bekräftigt der Beter sein Vertrauen in Gottes Güte und Treue. Es fußt auf dem Wissen oder auch auf der persönlichen Erfahrung, dass Gott bereits in der Vergangenheit Menschen . Daraus schließt der Beter, dass Gott dies auch wieder tun wird und dass er durch seine Größe und Macht der Einzige ist, der aus jeglicher Not befreien kann.
- Bitte um Hilfe: Der Beter bringt seine spezifischen Bitten vor Gott, oft verbunden mit der Bitte um Rettung oder Trost oder der Sehnsucht nach Gerechtigkeit.
- Lobpreis und Dank: Viele Klagepsalmen enden mit einem Ausdruck des Lobes oder der Dankbarkeit, weil Gott dem Beter zur Hilfe kam, oder basierend auf der Zuversicht, dass Gott eingreifen und helfen wird.
Psalm 6 – Wahre Stärke liegt im Vertrauen auf Gott
Psalm 6 ist ein tief bewegender Klagepsalm, in dem König David seine inneren Kämpfe zum Ausdruck bringt und zu Gott um Gnade fleht. David beginnt diesen Psalm mit der dringenden Bitte, Gott möge ihn nicht strafen. Er ist sich der Macht und Souveränität Gottes bewusst und weiß, dass er vor diesem mächtigen und souveränen Gott große Fehler begangen hat. Trotzdem sehnt sich David danach, dass dieser Gott eingreift und ihm zur Hilfe eilt. Denn er weiß auch: Gott ist der Einzige, der jetzt noch helfen kann.„Herr, bestrafe mich nicht in deinem Zorn, weise mich nicht zurecht, solange du aufgebracht bist. Erbarme dich über mich, Herr, denn ich bin kraftlos wie ein welkes Blatt. Heile mich, denn der Schreck sitzt mir in allen Gliedern. Ich habe allen Mut verloren. Und du, Herr, wie lange willst du dir das noch ansehen? Herr, wende dich mir wieder zu …!“ (Psalm 6,2–5)
„Ich bin erschöpft vom vielen Seufzen, die ganze Nacht hindurch fließen meine Tränen, mein Bett ist davon schon durchnässt. Meine Augen sind vor Kummer schwach geworden, gealtert sind sie, weil ich zusehen muss, wie meine Feinde mich bedrängen.“ (Psalm 6,7–8)
Psalm 13 – Quälende Fragen sind bei Gott an der richtigen Adresse
Ebenfalls geschrieben von König David, drückt Psalm 13 eine tiefe Sehnsucht danach aus, Gott möge David in Zeiten des Leides nicht im Stich lassen. Er sehnt sich danach, dass Gott ihm nah ist und ihm helfend zur Seite steht. In diesem Psalm bringt David seine ganze Verzweiflung fast schon vorwurfsvoll vor Gott zur Sprache. David ist ehrlich vor Gott. Er hält nichts vor ihm zurück. Alles was sein Herz schwer macht, spricht er vor Gott aus – auch seine Zweifel:„Wie lange noch, Herr, willst du mich vergessen? Etwa für immer? Wie lange noch willst du dich vor mir verbergen? Wie lange noch muss ich unter tiefer Traurigkeit leiden und den ganzen Tag Kummer in meinem Herzen tragen? Wie lange noch darf mein Feind auf mich herabsehen?“ (Psalm 13,2–3)
„Doch ich will auf deine Güte vertrauen, von ganzem Herzen will ich jubeln über deine Rettung! Mit meinem Lied will ich dem Herrn danken, weil er mir Gutes erwiesen hat.“ (Psalm13,6)
Psalm 22 – Vorausschau auf Gottes Rettungsangebot durch Jesus Christus
Psalm 22 ist ein weiteres tiefgründiges Beispiel für einen Klagepsalm, der ebenfalls König David zugeschrieben wird. Obwohl der spezifische Anlass nicht genau bekannt ist, spiegelt dieser Psalm tiefes persönliches Leid wider sowie die Erfahrung, dass Gott im Leid manchmal weit weg erscheinen kann.„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber keine Rettung ist in Sicht, ich rufe, aber jede Hilfe ist weit entfernt! Mein Gott! Ich rufe am Tag, doch du antwortest nicht, ich rufe in der Nacht und komme nicht zur Ruhe.“ (Psalm 22,2–3)
„Doch du, Herr, hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen. Du ließt mich an ihrer Brust Vertrauen fassen. Seit mein Leben begann, bin ich ganz auf dich angewiesen, von Mutterleib an bist du bereits mein Gott. Bleib mir doch jetzt nicht fern! Die Not ist so bedrohlich nah, und da ist niemand, der mir hilft!“ (Psalm 22,10–12)
Alle, die mich sehen, verhöhnen mich, sie verziehen den Mund und schütteln den Kopf. ‚Übergib deine Sache doch dem Herrn‘, rufen sie. ‚Ja, soll Gott ihn doch retten! Er soll ihm helfen – anscheinend hat er ja Gefallen an ihm!‘“ (Psalm 22,8–9)
„Die Armen sollen wieder essen und satt werden. Die den Herrn suchen, sollen ihn preisen. Euer Herz lebe auf, es lebe ewig! An allen Enden der Erde wird man zur Einsicht kommen, und die Menschen werden zum Herrn umkehren. Alle Völker werden sich vor dir, Herr, niederwerfen und dich anbeten. (Psalm 22,27–28)
„Die kommenden Generationen werden ihm dienen. Denen, die noch geboren werden, wird man vom Herrn erzählen. Verkünden wird man zukünftigen Völkern seine Rettungstaten. Man wird sagen: ‚Der Herr hat alles vollbracht!‘“ (Psalm 22,31–32)
Psalm 31 – Das Leben in Gottes Hand
In Psalm 31 bringt König David sein Vertrauen gegenüber Gott inmitten von Leid zum Ausdruck. Er beschreibt seine innere und äußere Not. Gleichzeitig betont David, dass er sich dennoch auf Gott verlässt:„Bei dir, Herr, habe ich Zuflucht gefunden. Lass mich nie in Schande geraten! Erweise mir deine Treue und rette mich! Neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr! Befreie mich doch schnell aus meiner Not! Sei mir ein Fels, bei dem ich Schutz finde, eine Festung auf hohem Berg! Rette mich! Ja, du bist mein Fels und meine Burg! Du wirst mich führen und leiten – dafür stehst du mit deinem Namen ein.“ (Psalm 31,2–4)
„… Noch bin ich in großer Bedrängnis, sind meine Augen trüb vor Traurigkeit, erschöpft bin ich an Leib und Seele. Voller Kummer schwindet mein Leben dahin, mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen. Eigene Schuld hat mir die Kraft genommen. Meine Glieder sind wie gelähmt. Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte. Meine Bekannten schrecken vor mir zurück; wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg.“ (Psalm 31,10–13)
„Ich aber, Herr, vertraue auf dich! Ich sage es und halte daran fest: ‚Du bist mein Gott! Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand. Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde und vor denen, die mich verfolgen! Wende dein Angesicht mir, deinem Diener, freundlich zu! Sei mir gnädig und rette mich! Herr, weil ich dich anrufe, lass mich nicht in Schande geraten …‘“ (Psalm 31,15–18)
Psalm 42 – Sehnsucht nach Gott
Psalm 42 gehört zu den sogenannten „Klageliedern der Korachiter“, den Nachkommen Korachs, die als Sänger im Tempel tätig waren. Der Psalm beginnt mit dem bildlichen Vergleich eines durstigen Hirsches, der nach Wasserströmen lechzt, was die tiefe Sehnsucht des Beters nach der Gegenwart Gottes verdeutlicht.„Wie der Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott. Meine Seele dürstet nach Gott, ja, nach dem lebendigen Gott … (Psalm 42,2–3)

„Ich erinnere mich an frühere Zeiten, lasse meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf: Wie schön war es doch, als ich mein Volk zu Gottes Heiligtum führte, begleitet von Jubel und Dank, im feierlichen Festzug mit vielen Menschen!“ (Psalm 42,5)
Psalm 51 – Vergib mir meine Schuld!
Psalm 51, oft als der „Psalm der Reue“ bezeichnet, wurde von König David verfasst, nachdem der Prophet Nathan ihn wegen seines Ehebruchs mit Batseba und des Mordes an ihrem Ehemann Uria zur Rede stellte. In diesem Psalm reflektiert David seine Schuld und fleht bei Gott um Gnade und Vergebung. Der Psalm beginnt mit einem eindringlichen Appell an Gottes Barmherzigkeit, basierend auf Gottes Güte und Bereitschaft, zu vergeben:„Sei mir gnädig, o Gott – du bist doch reich an Gnade! In deiner großen Barmherzigkeit lösche meine Vergehen aus! Wasche meine Schuld ganz von mir ab, und reinige mich von meiner Sünde!“(Psalm 51,3–4)
„Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist mir ständig vor Augen. Gegen dich allein habe ich gesündigt, ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse ist. Das bekenne ich, damit umso deutlicher wird: Du bist im Recht mit deinem Urteil, dein Richterspruch ist wahr und angemessen.“ (Psalm 51,5–6)
„Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und gib mir einen neuen, gefestigten Geist. Schick mich nicht weg aus deiner Nähe, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Lass mich wieder Freude erleben, wenn du mich rettest. Hilf mir, indem du mich bereit machst, dir gerne zu gehorchen.“(Psalm 51,12–14)
Besonders bemerkenswert ist außerdem Davids Bewusstsein, dass es Gott nicht um fromme Rituale und Übungen geht. Vielmehr hat Gott Gefallen daran, wenn wir unser Fehlverhalten von Herzen bereuen und uns daher seiner Weisung neu anvertrauen:„Dir liegt nichts daran, dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe – ich würde es sonst bereitwillig tun. Nein, nach Brandopfern hast du kein Verlangen. Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue; ein zerbrochenes und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht zurückweisen.“(Psalm 51,18–19)
Psalm 88 – Gott hält unser Klagen aus
Psalm 88 ist einzigartig unter den Psalmen, da er durchgehend einen Ton der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit beibehält, was ihn zum dunkelsten aller Psalmen macht. Er wird Heman zugeschrieben, einem Mann, der möglicherweise am königlichen Hof in Israel tätig war. Der Psalm beginnt mit einem dringenden Gebet um Gottes Aufmerksamkeit in der Nacht, einer dunklen und einsamen Zeit. Der Beter beschreibt, wie er sich am Rande des Todes von Gott verlassen fühlt.„Herr, mein Gott und Retter, Tag und Nacht komme ich vor dich und schreie zu dir.Lass mein Gebet zu dir dringen! Schenk meinem Flehen ein offenes Ohr!Denn meine Seele hat schon mehr als genug Leid erfahren. Ich bin an der Schwelle des Todes angelangt.“(Psalm 88,2–4)
Dieser Psalm bietet eine ehrliche Darstellung menschlichen Leidens und des Gefühls, einsam und verlassen zu sein. Er zeigt, dass solche Gefühle zu unserem menschlichen Erleben dazugehören. Genauso ist das Aussprechen solcher Empfindungen vor Gott Teil einer ehrlichen Beziehung zu ihm. Es ist in Ordnung, unsere tiefsten Ängste und Schmerzen vor Gott zu bringen, selbst wenn wir keine sofortige Lösung oder Erleichterung finden.Psalm 130 – Gott ist zur Vergebung bereit
Psalm 130 gehört zu den Liedern der Wallfahrt, die von den Israeliten gesungen wurden, während sie zu den großen Festen nach Jerusalem pilgerten. In der christlichen Tradition hingegen wird er oft als einer der sieben Bußpsalmen zitiert. Wer diesen Psalm ursprünglich schrieb, ist nicht eindeutig belegt. Doch klar ist: Es handelt sich um das Gebet eines Menschen, der sich in einer tiefen Notlage befindet und verzweifelt zu Gott ruft. Dabei beginnt der Beter mit der intensiven Bitte an Gott, ihn zu erhören und sich seiner zu erbarmen. Er spricht von den „Tiefen“, was metaphorisch für schwere Lebenskrisen oder seelische Nöte stehen kann.„Aus der Tiefe schreie ich zu dir, Herr! Herr, höre meine Stimme, schenk meinem lauten Flehen ein offenes Ohr! Wenn du, Herr, die Sünden anrechnen willst – wer kann dann noch vor dir bestehen, o Herr?“ (Psalm 130, 1–3)
„Doch bei dir gibt es Vergebung, damit die Menschen dir in Ehrfurcht begegnen. Ich hoffe auf den Herrn, ja, aus tiefster Seele hoffe ich auf ihn. Ich warte auf sein rettendes Wort.“ (Psalm 130,4–5)
„Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“ (1. Johannes 1, 9)
Weitere Blogartikel
10 gute Gründe für Dankbarkeit
Wie wäre es, wenn Sie jeden Tag dankbar sein könnten? Dankbar sein kostet nichts und ist doch so wertvoll. Es gibt viele gute Gründe dafür.
Unterwegs
Sind Senioren überhaupt noch unterwegs? „Jetzt erst recht“, sagen sich die einen, „denn ich habe nun mehr Zeit und weniger Verpflichtungen.“ Wenn wir unseren Fokus beim Unterwegssein nur auf das Reisen richten, verpassen wir die Gelegenheit, über unseren Lebensweg und die damit verbundene innere Reise nachzudenken. Diese Ausgabe von LebenPlus lädt Sie ein zu entdecken, […]




