Die Entstehung der Herrnhuter Losungen

Die Herrnhuter Losungen sind vielen Menschen bekannt und als tägliche Routine ist das Lesen der Losungen vertraut. Doch wie ist die Tradition der Herrnhuter Losungen entstanden und wie entstehen die aktuellen Losungen Jahr für Jahr aufs neue? Wie kann man sie gewinnbringend für sich im Alltag nutzen?
Jemand liest in einem alten Buch

Wie wäre es, wenn Sie den Tag mit einem Motto starten könnten, das Sie durch den Tag begleitet? Das könnte ein Zitat sein, das Sie besonders anspricht oder auch ein Satz, der Ihnen zu einem Leitwort geworden ist. Solche Sätze lenken unsere Gedanken in eine gute Richtung. Sie können unsere Gefühle beeinflussen, Mut machen, zum Handeln motivieren und uns helfen dranzubleiben. Manche Worte bekommen die Funktion eines Leitspruchs, einer „Losung“.

Lassen Sie mich die Geschichte einer besonderen Form der „Losung“ erzählen. Sie ist deshalb besonders, weil sie sich durch Jahrhunderte bewährt hat, aber auch, weil ich sie durch Jahrzehnte schätzen gelernt habe. Es sind schlicht „Die Losungen“. Sie bestehen aus täglich zwei Bibelversen und einem ergänzenden Text –häufig einem Auszug aus Liedern und Gebeten der Christenheit. Doch beginnen wir von vorne.

Wo die Geschichte der Losungen ihren Anfang nahm

Alles begann vor 300 Jahren in Herrnhut, heute eine Stadt im sächsischen Landkreis Görlitz in der Oberlausitz. Dort befinden sich die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine. Sie sind neben drei weiteren Siedlungen in Dänemark, USA und Nordirland seit Juli 2024 offiziell als UNESCO-Welterbestätte anerkannt. Diese historischen Siedlungen wurden nach einem einheitlichen, modernen Vorbild errichtet und spiegeln die Ideale der Glaubensgemeinschaft durch ihre schlichte und quadratische Architektur wider.

Die Herrnhuter Brüdergemeine ging aus der Brüder-Unität hervor, die Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen Reformation heraus entstanden war. Zu einer Neugründung in Herrnhut kam es im 18. Jahrhundert, als böhmisch-mährische Glaubensflüchtlinge sich auf dem Gut Berthelsdorf ansiedeln durften. Dieses Gut gehörte Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760). Bis 1727 war Herrnhut auf 220 Personen angewachsen. Sie erlebten nicht nur eine Neubelebung ihres Glaubens, sondern auch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl als Gemeinschaft. Entscheidend war der Einfluss des Grafen von Zinzendorf. Er festigte diese Gemeinschaft, gab ihr eine Ordnung und achtete darauf, dass diese auf einem gelebten Glauben gründete. Bekannt wurde seine Überzeugung in dieser Sache mit dem Satz: „Ich statuiere kein Christsein ohne Gemeinschaft.“ Heute ist die Herrnhuter Brüdergemeine eine selbstständige weltweit verbreitete Kirche.

Die Losung entsteht aus einem Morgenritual

Dass diese Gemeinschaft auf dem Fundament des Glaubens an Jesus Christus stehen sollte, bedeutete für Zinzendorf, dass sie im Wort Gottes verwurzelt sein musste. So wuchs in ihm der Gedanke, eine tägliche Losung für die Gemeinschaft auszurufen. Am 3. Mai 1728 gab Zinzendorf der Gemeinde bei einer abendlichen Versammlung in Herrnhut ein kurzes mündliches Wort als Parole für den kommenden Tag mit. Es war die Liedstrophe „Liebe hat ihn hergetrieben, Liebe riss ihn von dem Thron, und wir sollten ihn nicht lieben?“ Damit begann die Geschichte der Tageslosungen. Zunächst wurden die täglichen Losungen jeden Morgen mündlich in die 32 Häuser von Herrnhut getragen. Sie stärkten sowohl den Glauben als auch das Gemeinschaftsleben der Bewohner Herrnhuts.

Die Losungen traten in eine zweite Phase, als sie 1731 in einem Büchlein für jeden Tag des Jahres veröffentlicht wurden. Ein Bibelvers oder eine Choralzeile, manchmal auch beides zusammen, ergaben eine Tageslosung. In einer dritten Phase folgten thematische Losungsbücher, von denen Zinzendorf bis zu seinem Tod insgesamt 55 derartige Büchlein erarbeitet hat. Nach Zinzendorfs Tod 1761 traten die Losungen in eine vierte Phase: Aus Spruchsammlungen und aus Zinzendorfs Losungs- und Textbüchlein wurden die Parolen per Los gezogen und nicht mehr ausgewählt. Dadurch veränderte sich die Bedeutung des Begriffs Losung: War zunächst an ein Motto oder Losung als Leitgedanken für den Tag gedacht, kam jetzt das zufällige Element des ausgelosten Bibelverses hinzu.

Seit vielen Jahrzehnten beinhalten sie nun – jedenfalls in ihrer deutschsprachigen Ausgabe – für jeden Tag des Jahres je ein Bibelwort aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie eine Liedstrophe, ein Gebet oder einen kurzen Prosatext. Dabei wird die alttestamentliche „Losung“ aus über 1800 Bibelversen ausgelost. Danach werden der neutestamentliche „Lehrtext“ und der „Dritttext“ thematisch dazu passend ausgewählt.

Das Ziehen der Losungen findet immer in Herrnhut statt, in einem kleinen Saal der Evangelischen Brüder-Unität. Am Losungsziehen beteiligt sind Mitglieder der Kirchenleitung und weitere Mitarbeiter. Die Losungsverse eines Jahrganges werden Tag um Tag vom 1. Januar bis zum 31. Dezember gezogen.

Sind die Losungsverse gezogen, beginnt die Arbeit des Losungsredakteurs. Seine Aufgabe besteht darin, die alttestamentliche „Losung“ mit einem Text aus dem Neuen Testament und einer Liedstrophe oder einem Gebet zu ergänzen. Wenn die drei Texte für jeden Tag feststehen, ist das Manuskript für die Losungen eines Jahrganges abgeschlossen. Es wird nun an die internationalen Übersetzer versandt sowie für den Druck aufbereitet.

Die Losungen unterliegen keinem ehernen Gesetz. In regelmäßigen Abständen werden die alttestamentlichen Sprüche von einem Ausschuss durchgesehen. Vorschläge für neue Losungen werden bearbeitet und bisher bekannte Texte herausgenommen.

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Die Bibel ist für die Herrnhuter Losungen von großer Bedeutung

Wie sehr Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf von der Bedeutung des Wortes Gottes überzeugt war, zeigt sich in einem Lied von 1725, das es bis heute in die evangelischen Gesangbücher geschafft hat:

Herr, dein Wort, die edle Gabe,
diesen Schatz erhalte mir;
denn ich zieh es aller Habe
und dem größten Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist’s nicht um tausend Welten,
aber um dein Wort zu tun.

Zinzendorf sah Gottes Wort als einen Schatz wie das Gold von unvergleichlichem Wert. Für ihn gab es sonst kein verlässliches Fundament für den Glauben und das Leben. Die Losungen erinnerten die Gemeinde täglich daran, dass ihr Glaubensleben aus diesem Wort gespeist werden musste. Kurze Bibeltexte ließen sich gut merken und prägten so das Denken der Gläubigen, und damit auch den Alltag in der Gemeinschaft.

Christian Gregor, Zinzendorfs Nachfolger in der Leitung der Herrnhuter Brüdergemeine, fügte dem Lied 53 Jahre später eine zweite Strophe hinzu:

Halleluja, Ja und Amen!
Herr, du wollest auf mich sehn,
dass ich mög in deinem Namen
fest bei deinem Worte stehn.
Lass mich eifrig sein beflissen,
dir zu dienen früh und spat
und zugleich zu deinen Füßen
sitzen, wie Maria tat.

Hiermit unterstrich Christian Gregor, dass aller christlicher Dienst aus der lernenden Haltung gegenüber Jesus erwachsen muss.

Die Losung wird bekannter

Seit der ersten gedruckten Losung im Jahr 1731 erscheinen die Losungen Jahr für Jahr ohne Unterbrechung. So gibt es die Losungen nicht nur seit langer Zeit, sondern sie haben mit dem Beginn der Herrnhuter Missionsarbeit 1732 auch weltweite Verbreitung gefunden.

Die Missionsarbeit der Herrnhuter Brüdergemeine ist ein zentraler Bestandteil ihrer Identität, beginnend mit der Ausbreitung der Brüdergemeine in der Karibik und nach Grönland ab 1733. Sie hat zur Gründung von weltweiten Siedlungen geführt, die nach dem Vorbild des sächsischen Herrnhut angelegt wurden. Missionare der Brüdergemeine gründeten dort auch Schulen und Gesundheitsvorsorge-Einrichtungen, um den Menschen vor Ort zu helfen und ihren Glauben zu verbreiten. Heute gibt es etwa 1,2 Millionen „Herrnhuter“ auf fünf Kontinenten, die meisten leben in Afrika, Mittel- und Nordamerika.

Aber nicht nur in vielen Ländern Afrikas und Lateinamerikas finden die Herrenhuter Losungen Verbreitung, sondern auch in Deutschland, Russland, Ukraine, Polen, Tschechien, Baltikum, USA und Kanada. So verbinden die Losungen Christen in mehr als 100 Ländern. Aktuell gibt es die Losungen in 55 Sprachen. Somit sind „Die Losungen“ das am weitesten verbreitete Andachtsbuch der Welt.

Immer wieder finden sich Spuren der Losungen in den Geschichtsbüchern. Während der Befreiungskriege gegen Napoleon wurde sogar in der ersten Feldzeitung der preußischen Armee erwähnt, dass „fast kein für die allgemeine Sache merkwürdiger Tag im Jahr 1831 ist, auf den nicht der Losungsvers genau passte.“ Das zeigt, wie sehr die Losungen das Denken der damaligen Menschen prägte.

Auch bekannte Persönlichkeiten schätzten die Losungen. So versicherte etwa Otto von Bismarck einem Vertreter der Berliner Brüdergemeine gegenüber, dass er die Losungen „jeden Morgen und Abend zur Hand nehme, da er sie neben der Erbauung zum Handbuch für tägliche Notizen brauche“.

Ein eindrückliches Beispiel dafür, wie persönlich die Losungen Menschen immer wieder ermutigt haben, ist ein erschütternder Brief aus Stalingrad vom 24. Dezember 1942: „Es ist Heiliger Abend. Fast bin ich zu elend, um diesen Brief schreiben zu können. … Wir sind am Verhungern. … So traurig war noch kein Heiliger Abend in meinem Leben. Das Einzige, was mich noch aufrecht hält und mir das Herz leicht gemacht hat, war die Losung, die ich heute las, sie hieß: ‚Mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich auf. Psalm 27.‘ Das darf ich ganz persönlich als ein Geschenk am Heiligen Abend aus dem Himmel für mich nehmen.“

Jochen Klepper, ein Christ und Dichter während der Nazizeit, betrachtete die Losungen als Gebets- und Lebenshilfe. Kleppers Tagebuch ist ein einzigartiges Dokument seines Gesprächs mit Gott. Am Anfang der Einträge steht jeweils der Losungsvers. Durch dieses Bibelwort wird das Gespräch vonseiten Gottes eröffnet. Darauf antwortet Klepper im Tagebucheintrag bzw. im Gebet.

Hans Graf von Lehndorff (1909–1944), der zum Widerstand gegen die Naziherrschaft gehörte, notierte in seinem Tagebuch während seiner Arbeit in einem Königsberger Lazarett: „Es vergeht kein Tag, an dem wir uns nicht zu irgendeiner Zeit zusammenfinden, um miteinander die Losungen zu lesen und den Bibeltext des Tages zu besprechen. Das gibt unserer oft scheinbar trostlosen Arbeit ihren Sinn und jedem Tage seine besondere Note.“

Auch Bonhoeffer schätzte die Losungen

Auch der Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) schätzte die Losungen während seiner zweijährigen Gefangenschaft: „Dann freut man sich einfach an den Losungen des Tages, wie ich mich zum Beispiel an der gestrigen und heutigen besonders freue, und man kehrt zu den schön Paul Gerhardliedern zurück und ist froh über diesen Besitz.“

Bonhoeffer und die Herrnhuter Losungen

Und doch hat Dietrich Bonhoeffer sich in seinem Buch „Gemeinsames Leben“ auch ambivalent zu den Losungen geäußert: „Wir sind fast alle mit der Meinung groß geworden, es handle sich in der Schriftlesung allein darum, das Gotteswort für den heutigen Tag zu hören. Darum besteht die Schriftlesung bei vielen nur aus einigen kurzen, ausgewählten Versen, die das Leitwort des Tages ausmachen sollen. Es ist nun kein Zweifel, dass etwa auf den Losungen der Brüdergemeine für alle, die sie gebrauchen, bis zur Stunde ein wirklicher Segen liegt. Gerade in den Kampfzeiten der Kirche ist das vielen zu ihrem großen und dankbaren Erstaunen aufgegangen.“

Bonhoeffer reiht hier die Losungen unter einer Form von Bibelgebrauch ein, der offensichtlich zu seiner Zeit vorherrschend war: Man las nur einige ausgewählte Kernverse, in denen man Gottes Wort für den Tag zu hören hoffte. Bonhoeffer kritisiert in der Fortsetzung des Zitats, dass über einem solchen Schriftgebrauch das Verständnis für den Gesamtzusammenhang der Bibel verloren ginge. Die Schrift ist Gottes Wort nicht bloß für den einzelnen Christen, etwa zu seiner persönlichen Erbauung! Die Bibel ist auch – und vor allem – Gottes Wort für die Kirche und die Welt. Bonhoeffer fährt fort: „Aber es kann ebenso wenig ein Zweifel darüber bestehen, dass kurze Leit- und Losungsworte nicht an die Stelle der Schriftlesung überhaupt treten können und dürfen. Die Losung für den Tag ist noch nicht die Heilige Schrift, die durch alle Zeiten hindurch bis in den jüngsten Tag bleiben wird. Die Heilige Schrift ist mehr als Losung. Sie ist auch mehr als Brot für den Tag. Sie ist Gottes Offenbarungswort für alle Menschen, für alle Zeiten. Die Heilige Schrift besteht nicht aus einzelnen Sprüchen, sondern sie ist ein Ganzes, das als solches zur Geltung kommen will.“

Damit befindet Bonhoeffer sich eigentlich in Übereinstimmung mit dem Ziel, das Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der Erfinder der Losungen, mit ihnen verfolgte: Als »Bibel light« hatten sie die Aufgabe, Menschen zu helfen, in den Gesamtzusammenhang der Bibel hineinzufinden. Die Losungen sollten ihre Leser zur ständigen Bibellese hinführen.

Hier möchte ich mich persönlich mit meinen Erfahrungen anschließen.

Meine Erfahrung: Die Bibel im Kontext lesen

Ich selbst lernte die Losungen während meiner Studienzeit kennen. So brachte ich sie auch in meiner Ehe ein. Wir sind nun 50 Jahre verheiratet. Ziemlich von Anfang an haben wir morgens nach dem Frühstück die Losung des Tages gelesen. Sie waren somit oft der erste Impuls des Tages. Bis heute halten wir immer wieder eine kürzere oder längere Zeit inne und sprechen über einen Gedanken, der uns aus dem Losungstext bewegt. Das fließt ein in unsere Zeit des Gebets zu Tisch.

Nach dieser ersten Orientierung zu Beginn des Tages nimmt sich in der Regel später jeder Zeit, in seiner Bibel zu lesen. Wir haben dabei schon manches „ausprobiert“. Eine Möglichkeit bot die tägliche Bibellese, die in Losungsbüchern angegeben ist. Mit ihr liest man in vier Jahren durch wesentliche Teile des Alten Testamentes und durch das ganze Neue Testament. Manchmal waren es Bibellesehilfen, die in fortlaufende Bibeltexte einführten und den Zugang erleichterten. Viele Jahre haben wir die Bibel nach einem festen Plan der Jahres-Bibel gelesen.

Wenn man als Ehepaar oder mit jemand anderem den gleichen Text liest, hat das den Vorteil, dass man auch danach immer wieder mal ins Gespräch darüber kommt. Und das Bibellesen in größeren Zusammenhängen ist von wesentlicher Bedeutung. So merkt Dallas Willard an: „Tröpfchenweise pro Woche ein paar Verse oder Kapitel der Bibel in sich aufzunehmen, richtet unseren Verstand und unsere Gedanken nicht neu aus – so wie wir uns mit einem Tropfen Wasser alle fünf Minuten nicht duschen können, egal wie lange wir diese Praxis aufrecht erhalten. Wir brauchen viel Wasser auf einmal über einen genügend langen Zeitraum. Ähnlich ist es mit der Bibel.“ Neben der Wirkung hilft das Lesen ganzer Bücher oder größerer Abschnitte, ein Gefühl für den Zusammenhang und die großen Linien der Bibel zu bekommen.

Jemand liest in einer aufgeschlagenen Bibel

Doch das Lesen allein macht es nicht. Auch das Ansammeln von biblischen Informationen macht das Bibellesen nicht aus. Die Bibel will als Gottes Wort in unser Leben reden. Es will seine Wirkung in unserem Herzen entfalten. Das geschieht nicht primär durch die Fülle, sondern durch die Intensität – und das mit einem offenen Geist und in einer lernbereiten Haltung.

So schätze ich zunehmend, Bibelabschnitte über einen längeren Zeitraum immer wieder zu lesen und damit zu verinnerlichen. Das kann sogar über Wochen gehen. Manchmal ist es auch ein Bibelvers, den ich über viele Tage als Leitwort in mir trage. Das Erstaunliche daran ist, dass es mit der Zeit an Intensität gewinnt und seine Fülle entfaltet. Das Wort Gottes erweist insbesondere seine Kraft, wenn wir ihm Zeit geben.

Wie auch immer Sie das Wort Gottes für sich (neu) entdecken, das intensive Nachsinnen darüber und das gläubige Annehmen dieses Wortes, ist ein nicht zu ermessender Schatz. Die tägliche Freude darüber sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Nikolaus Graf von Zinzendorf (1700-1760) meinte in einer Rede am 2.1.1959: „Wir haben das seliglich eingerichtet, dass wir alle Tage des Herrn Wort hören, und zwar den Kern aus der Schale herausgebracht. In dem Buche, das man die Bibel nennt, ist die ganze Frucht in der Schale beisammen, wie sie zu verschiedenen Zeiten hervorgekommen ist und die Männer Gottes, getrieben durch den Heiligen Geist, geschrieben haben, daher ich gern sehe, dass wir die Losungen und Texte nicht als Menschen-, sondern als Gottesworte ansehen, wie sie es denn auch sind.“

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