3 Gründe, warum sich ein Neuanfang mit Gott auch im Alter noch lohnt

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob ein Neuanfang im Alter überhaupt noch möglich ist? Wir meinen: Ja, mit Gottes Hilfe! Lesen Sie jetzt drei Gründe, warum man mit Gott jederzeit noch einmal neu anfangen kann.

Neuanfang – ein heikles Thema für einen Blog, der sich an Menschen über 60 richtet. Finden Sie nicht auch? Im Alter nochmal neu anzufangen klingt gut, vielleicht aber auch zu schön, um wahr zu sein?

Kennen Sie den Spruch: „Man ist so lange nicht zu alt, wie man noch bereit ist, neu anzufangen“?

Wie denken Sie über diese Aussage? Unsensible Floskel, aber leider Realität?

Ist es im Alter überhaupt noch möglich, neu anzufangen?

Ist es im Alter überhaupt noch möglich, neu anzufangen?

Es ist in der Tat eine Gratwanderung, einen Artikel zum Thema „Neuanfang im Alter“ zu schreiben. Allein schon deshalb, weil ich Ihre persönlichen Lebensumstände nicht kenne. Ich kann nur vermuten, was Sie gerade beschäftigt und in welchem Maße Sie sich überhaupt einen Neuanfang wünschen.

Warum schreibe ich trotzdem über dieses Thema?

  1. Bereits der Gedanke an einen Neuanfang im Alter fasziniert mich – gerade deshalb, weil er in mancherlei Hinsicht so abwegig erscheint.
  2. Die Bibel verspricht, dass mit Gott auch im Alter ein Neuanfang noch möglich ist. Dafür ist es auch im Alter noch nicht zu spät.
  3. Ich wage sogar zu behaupten, dass ein solcher Neuanfang das Beste ist, was uns passieren kann.

Zugegeben, das klingt abgehoben und vielleicht auch ein bisschen kitschig. Dieser Satz könnte genauso gut einem ZDF-Sommermärchen entspringen.

Folgende Frage ist daher absolut berechtigt:

Welche Art von Neuanfang soll das sein?

Jedem vernünftig denkenden Menschen ist klar, dass wir nicht einfach wie ein Baby neu ins Leben starten können.

Vermutlich würde uns diese Art von Neuanfang allerdings ohnehin nicht viel bringen. Denn solange diese zweite Chance unter den gleichen Voraussetzungen stattfinden würde wie die erste, würde es vermutlich kaum besser laufen.

Blogbild zum Thema: Neuanfang
Kennen Sie die Filmkomödie Zurück in die Zukunft?

Ein verrückter Professor erfindet eine Zeitmaschine, mit der sein Freund Marty in die Vergangenheit reist. Ihr Ziel ist es, Fehler, die in Martys Familiengeschichte gemacht wurden, auszumerzen, um die Zukunft positiv zu beeinflussen.

Die beiden haben aber eine Sache nicht bedacht: Auch als Zeitreisender bleibt Marty McFly ein Mensch. Das heißt, er macht Fehler und davon jede Menge. Während er also versucht, Probleme aus der Vergangenheit rückgängig zu machen, verursacht er selbst ständig neue.

Ich gebe zu, dieser Film ist nicht gerade realistisch. Als Komödie stellt er die Dinge bewusst überspitzt dar. Aber nehmen wir einmal an, wir könnten wirklich in die Vergangenheit reisen und unser Leben noch einmal leben. Würden wir es besser hinkriegen als Marty McFly?

Würden wir es besser hinkriegen als Marty McFly?

Gott sei Dank beschreibt die Bibel eine andere Art von Neubeginn, zum Beispiel in Johannes 3, 1–6. Ein Mann namens Nikodemus machte sich mitten in der Nacht auf den Weg zu Jesus. Offenbar war er von den Wundern, die Jesus vollbrachte, schwer beeindruckt und wollte es genauer wissen. Nikodemus war selbst ein erfahrener jüdischer Theologe und nutzte den Schutz der Dunkelheit, um möglichst unbemerkt mit Jesus sprechen zu können:

„Rabbi, sagte er [Nikodemus] zu ihm, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott gesandt hat. Denn niemand kann solche Wunder tun wie du, wenn Gott nicht mit ihm ist. Jesus entgegnete: Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. – Wie kann ein Mensch, wenn er alt geworden ist, noch einmal geboren werden?, wandte Nikodemus ein. Er kann doch nicht in den Leib seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen! Jesus erwiderte: Ich sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen. Natürliches Leben bringt natürliches Leben hervor; geistliches Leben wird aus dem Geist geboren.“

Natürlich wusste Nikodemus, dass man als Mensch die Zeit nicht zurückdrehen und physisch neugeboren werden kann. Seine Rückfrage wirkt daher fast ein bisschen lächerlich. Jesus nimmt Nikodemus mit seinem Anliegen dennoch sehr ernst.

Im Gespräch erklärt Jesus ihm, dass Gott uns einen Neuanfang ermöglichen möchte, der über die natürliche Geburt hinausgeht. Dieser bringt zwar auch neues Leben hervor, aber im geistlichen Sinne.

Was genau ist damit gemeint?

Diese Frage möchte ich beantworten, indem ich Ihnen drei praktische Gründe nenne, warum sich ein Neuanfang mit Gott lohnt. Dabei bekommen Sie automatisch einen Eindruck davon, was es mit diesem geistlichen Leben auf sich hat:

Grund 1: Ein Neuanfang mit Gott ermöglicht inneren Frieden

Blogbild zum Thema: Neuanfang

Sind Sie schon einmal zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, Ihre Lebensumstände zu akzeptieren, statt ständig mit ihnen zu hadern?

Doch das ist leichter gesagt als getan, oder?

Man nimmt sich zwar vor, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und nicht länger damit zu hadern. Stattdessen möchte man positiv nach vorne schauen. Es gelingt aber nicht. Die belastenden Gedanken sind da und die Erinnerung lässt schwere Gefühle aufkommen. Wäre es doch nur nicht geschehen … hätte ich doch nur …! Solche Gedanken kosten Kraft.

Manche Dinge akzeptieren wir also vielmehr notgedrungen, weil wir sie nicht ändern können. Wir stellen fest, dass uns schlichtweg nichts anderes übrigbleibt. Hätten wir die Wahl, würden wir es allemal vorziehen, nochmal neu anzufangen.

Es gibt aber auch Situationen im Leben, in denen ein Neuanfang vielleicht sogar möglich wäre. Das ist uns oft nur nicht bewusst oder wir trauen uns nicht, ihn in Angriff zu nehmen. Vielleicht befürchten wir, damit alles nur noch schlimmer zu machen. Wir glauben nicht daran, dass ein Neuanfang wirklich klappen könnte oder uns fehlt schlichtweg die Kraft dazu.

In einer solchen Situation befand sich wohl auch ein älterer Mann, dem ich vor einigen Jahren auf der Straße begegnet bin. Mit letzter Kraft hielt er sich an einer Mülltonne fest, um nicht zu fallen. Bei 30 Grad im Schatten war ihm scheinbar schwindelig geworden. Ich stieg aus dem Auto, ging auf ihn zu und fragte, ob ich ihm helfen könne. Seine Antwort hat mich tief erschüttert. Er sagte: „Mir kann man nicht mehr helfen.“

Ich bot ihm an, sich auf den Beifahrersitz meines Autos zu setzen und besorgte ihm ein Glas Wasser. Da er nach eigenen Angaben nur wenige Straßen entfernt wohnte, nahm er schließlich mein Angebot an, von mir nach Hause gefahren zu werden.

Während der kurzen Fahrt erzählte er mir, dass er so manche Entscheidung in seinem Leben zutiefst bereut. Gleichzeitig war er von Familienangehörigen schwer enttäuscht. Er war einsam und litt spürbar darunter.

Ich kann nicht beurteilen, ob eine Versöhnung mit seiner Familie noch möglich gewesen wäre. Er selbst zog diese Möglichkeit jedenfalls nicht mehr in Betracht. Stattdessen ging er wohl davon aus, dass er seine Situation akzeptieren muss.

Gleichzeitig wollte ihm genau das nicht gelingen. Gedanklich drehte er sich im Kreis und er war bitter geworden. Er hatte keinen Frieden über das, was passiert war. Daher konnte er auch nicht zuversichtlich nach vorne schauen.

Wie geht es Ihnen, wenn Sie die Geschichte dieses Mannes lesen? Können Sie sich teilweise darin wiederfinden? Angenommen Sie würden heute mit Gott einen Neuanfang wagen, was würde sich dadurch ändern?

Angenommen Sie würden heute mit Gott einen Neuanfang wagen, was würde sich dadurch ändern?

In Matthäus 11,28 beantwortet Jesus Christus diese Frage. Als Gottes Sohn macht er uns folgendes Angebot:

„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.“

Wenn wir mit Gott neu anfangen …

  • … müssen wir mit unserer inneren Not nicht länger allein klarkommen, weil wir wissen und erleben, dass Gott für uns da ist.
  • … können wir unser eigenes Versagen, aber auch die Enttäuschung über unsere Mitmenschen, an Jesus Christus abgeben.
  • … erleben wir, wie er uns unsere innere Last Schritt für Schritt abnimmt. Zum einen vergibt er uns, was wir falsch gemacht haben, sodass wir uns nicht länger Vorwürfe machen müssen. Zum anderen kann es uns dadurch mit der Zeit gelingen, auch anderen Menschen zu vergeben.
  • … können wir endlich innerlich zur Ruhe kommen, weil wir nicht länger mit der Vergangenheit hadern müssen.

Grund 2: Ein Neuanfang mit Gott gelingt

Ironischerweise ist ausgerechnet das Thema „Neuanfang“ alles andere als neu für uns. Vom ersten Atemzug an ist unser Leben davon gekennzeichnet, dass wir Dinge zum ersten Mal tun. Wir lernen dazu, probieren aus, gehen Risiken ein und machen Erfahrungen.

Neuanfänge unterschiedlichster Art sind Teil unserer Biografie. Doch bestimmt haben auch Sie schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ein Neuanfang scheitert. Das kann vor allem zwei Gründe haben:

  1. Wir halten den Neuanfang nicht durch. Schon nach kurzer Zeit kommen alte Muster wieder zum Vorschein. Bestimmte Fehler machen wir immer und immer wieder, obwohl wir sie eigentlich in Zukunft vermeiden wollten. Bei „guten Vorsätzen“ für das neue Jahr mag dies noch nicht allzu tragisch sein. Manchmal sind die Auswirkungen aber gravierender, sodass jeder erneute Rückfall großen Schaden anrichten kann.
  2. Manche Entscheidungen bereuen wir im Nachgang. Wie sagt man so schön: „Es gibt Erfahrungen, die man nur einmal im Leben macht.“ Es kommt vor, dass sich ein selbstgewählter Neuanfang im Nachgang als Fehler herausstellt. Dann würden wir uns vielleicht wünschen, die Erfahrung nicht gemacht zu haben, aber es lässt sich nicht mehr ändern.

Oft können wir vorher weder wissen, ob uns ein Neubeginn gelingen wird, noch ob er uns am Ende auch wirklich guttun wird.

Wenn wir einen Neuanfang mit Gott wagen, ist dies anders. Warum?

  • … weil wir diesen Neuanfang nicht selbst bewerkstelligen müssen. Gott selbst vollzieht ihn.
  • … weil er durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus völlig neue Bedingungen geschaffen hat, die einen echten Neuanfang möglich machen.
  • … weil Jesus Christus uns ein neues Leben schenkt, wenn wir an ihn glauben. Ein Leben, das uns in vielerlei Hinsicht zum Segen werden wird.

Neuanfang

Grund 3: Ein Neuanfang mit Gott macht Hoffnung

Menschen, die mit Gott einen Neuanfang wagen, erleben, wie sie in der Beziehung zu Jesus Christus Schritt für Schritt innerlich heil werden.

Manchmal hat diese Tatsache ganz praktische Auswirkungen auf die eigene Lebenssituation. Lesen Sie zum Beispiel in unserem Magazin zum Thema „Veränderung“ Ernas Lebensgeschichte. Schritt für Schritt hat sie den Ausstieg aus der Esoterik geschafft, unter deren negativen Folgen sie zunehmend litt.

In Ernas Fall und auch im eben beschriebenen Beispiel des älteren Herrn war eine positive Veränderung noch möglich. Wie aber steht es um Situationen, die realistisch betrachtet aussichtslos sind? Macht ein Neuanfang mit Gott auch dann noch einen Unterschied?

Durchaus.

Denn wenn wir mit Gott neu anfangen, ist damit die hoffnungsvolle Perspektive und feste Zusage auf eine Zukunft verbunden, in der es kein Leid mehr geben wird. Die Bibel beschreibt dies unter anderem so:
„Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen. Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: Seht, ich mache alles neu …“ (Offenbarung 21,4–5). Wenn wir mit Gott neu anfangen, werden wir eines Tages erleben, dass er alles neu macht. Das übersteigt vielleicht unsere Vorstellungskraft, aber unser Leid wird ein Ende haben und selbst der Tod wird nicht mehr sein.

Bis es soweit ist, werden wir allerdings noch so manche Träne weinen. Wünsche und Vorstellungen werden sich nicht erfüllen. Wir werden geliebte Menschen vermissen und unter Schmerzen leiden.

Blogbild zum Thema: Neuanfang

Diese reale Hoffnung auf eine heilvolle Zukunft in Gottes neuer Welt eröffnet uns jedoch in diesem Leid eine neue Perspektive, die unsere innere Not schon jetzt real lindern kann. Der Apostel Paulus drückt dies im Römerbrief an zwei Stellen folgendermaßen aus:

Diese reale Hoffnung auf eine heilvolle Zukunft eröffnet uns eine neue Perspektive, die unsere innere Not schon jetzt real lindern kann.

„Nachdem wir durch den Glauben von unserer Schuld freigesprochen sind, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Er hat uns die Tür zu diesem neuen Leben geöffnet. Im Vertrauen haben wir dieses Geschenk angenommen, auf das wir uns jetzt gründen. Und mehr noch: Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Diese Hoffnung erfüllt uns mit Freude …“ (Römer 5,1–2)

„Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir in dieser Welt erleiden, nichts ist verglichen mit der Herrlichkeit, die Gott uns einmal schenken wird. Darum wartet die ganze Schöpfung sehnsüchtig und voller Hoffnung auf den Tag, an dem Gott seine Kinder in diese Herrlichkeit aufnimmt. … Wir wissen ja, dass die gesamte Schöpfung jetzt noch leidet und stöhnt wie eine Frau in den Geburtswehen. Aber auch wir selbst, denen Gott bereits jetzt seinen Geist als Anfang des neuen Lebens gegeben hat, seufzen in unserem Innern. Denn wir warten voller Sehnsucht darauf, dass Gott uns als seine Kinder zu sich nimmt und auch unseren Körper von aller Vergänglichkeit befreit.“ (Römer 8,18–19+22–23)

Hinzu kommt, dass Jesus Christus uns schon jetzt auf unserem Weg nahe sein, liebevoll begleiten und trösten möchte. Er ist da! Bei ihm dürfen wir uns jederzeit ausweinen und gewiss sein, dass er weiß, wovon wir reden.

Blogbild zum Thema: Neuanfang

Möchten Sie mehr darüber erfahren, was Gott tut und wie wir mit seiner Hilfe einen Neuanfang wagen können? Dann lesen Sie weiter in unserem Magazin zum Thema Veränderung. Haben Sie Fragen dazu oder möchten Sie mit uns über dieses Thema ins Gespräch kommen? Dann schreiben Sie uns! Klicken Sie dazu einfach auf die Sprechblase unten rechts oder nutzen Sie unsere Kontaktseite.
Wir freuen uns auf Sie!

Dieser Beitrag wurde im März 2023 veröffentlicht.

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Stefanie Helzel

Stefanie Helzel

Online-Redakteurin